Eine Katze als Haustier – was du vor der Anschaffung beachten solltest
Ist eine Katze das richtige Haustier für dich?
Du siehst einen Wurf herzallerliebster Katzen auf einem Bauernhof – und die Bäuerin bietet dir an, gleich eine mitzunehmen.
Du campierst in der Einöde in Griechenland und täglich streicht dir ein halbverhungerter Kater um die Beine und bettelt um Futter – wie gut hätte er es bei dir zuhause!
Die Nachbarn übersiedeln ins Ausland und können ihre Katze nicht mitnehmen – soll sie wirklich ins Tierheim?
Ein spontanes „Ja, ich nehme sie!“ von dir, ohne darüber nachzudenken, nur so aus dem Bauch heraus.
- Aber was ist morgen?
- Wer schaut auf das Kätzchen, wenn du in der Arbeit bist?
- Wird sich der wilde Kater an deine Wohnung gewöhnen?
- Kannst du wirklich von heute auf morgen dein Leben auf die Nachbarskatze einstellen?
Wir sind es gewohnt, spontane Kaufentscheidungen zu treffen. Unüberlegt etwas mitzunehmen, das wir eigentlich gar nicht brauchen, nur weil es uns in dem Moment gerade gefällt.
- Wieviel davon wird gar nie verwendet?
- Wieviel landet früher oder später im Müll?
Die Tierheime sind voll mit Hunden, Katzen und anderen Tieren, die unüberlegt gekauft worden sind. Die eine kurze Zeit lang Spaß gemacht haben und dann doch lästig geworden sind. Die Menschen aus Mitleid vom Urlaub mitgebracht haben und mit denen sie im Alltag nicht zurechtgekommen sind.
Wenn du dich für eine Katze entscheidest, dann ist das nicht für ein paar Wochen oder Monate.
Du übernimmst die Verantwortung für ein ganzes Katzenleben lang! Und das kann über 20 Jahre dauern.
5 Punkte, die du klären solltest, bevor du dich für eine Katze entscheidest
01 Allergien
Kläre zuallererst ab, ob du selbst oder ein Mitglied deiner Familie an einer Tierhaarallergie leidet. Wenn ja, dann ist eine Katze in der Regel nicht das richtige Haustier.
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- Allerdings gibt es einige Katzenrassen, die weniger Allergene produzieren,
- andere verlieren kaum Haare und stellen deshalb ein geringeres Risiko dar.
Diese Rassen kommen auch für Allergiker in Betracht:
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- Sphynx (Ihre Haut ist nur von einem dünnen Flaum gesäumt, und außerdem produziert sie weniger Proteine als andere Katzen)
- Russisch Blau (Das doppelte Fell schließt die Allergene fest ein und außerdem verliert sie kaum Haare)
- Bengal Katze (Sie hat ein kurzes und pflegeleichtes Fell)
- Burma Katze (Sie produziert weniger Allergene)
- Cornish Rex (Sie verliert kaum Haare und produziert nur wenig FEL D1)
- Sibirische Katze (Sie produziert ebenfalls nur wenig FEL D1)
- Siam Katze (Sie gilt auch als hypoallergen)
- Devon Rex (Sie verliert wegen ihrer Fellstruktur kaum Haare)
- Balinese (Sie produziert nur wenige Allergene)
Teste auf jeden Fall immer selbst aus, ob diese Katzen wirklich keine allergische Reaktion bei dir auslösen, bevor du dich für eine dieser Rassen entscheidest!
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- Berühre das Tier nur mit einer Hand und warte dann ab, ob du etwas spürst.
- Wiederhole das an ein paar aufeinanderfolgenden Tagen, um dir sicher zu sein.
- Greif dir nie in die Augen und wasche dir nach jedem Kontakt die Hände.
- Allergene befinden sich nicht nur auf Katzenhaaren, sondern auch auf allen Gegenständen, die mit der Katze in Kontakt kommen. Polstermöbel sollten regelmäßig gesaugt und mit einem feuchten Tuch gereinigt werden, und zumindest das Schlafzimmer sollte ein tierfreier Raum bleiben.
- Überlasse die Katzenpflege wie Bürsten, Trimmen, Haare und Krallen schneiden jemandem anderen.
02 Darfst du eine Katze halten?
Wenn du zur Miete wohnst, dann frag nach, ob Katzenhaltung erlaubt ist.
Generell sind auch in einer Mietwohnung Tiere erlaubt. Allerdings beziehen die Vermieter das oft nur auf Tiere, die in Käfigen gehalten werden. Ein Katzenverbot wird oft mit Verschmutzung und Beschädigung der Räumlichkeiten durch Klettern und Kratzen begründet.
03 Hast du genügend Platz?
Katzen herrschen über ihr Revier. Darf deine Katze ins Freie um sich dort auszutoben? Hast du einen Balkon, von dem aus sie die Natur wenigstens beobachten kann? Oder wohnst du in einer kleinen Wohnung? Kommst du damit klar, dass deine Katze überall herumstreichen wird, so wie es ihr gerade gefällt?
04 Hast du ausreichend Zeit?
Vor allem reine Wohnungskatzen wollen Rituale und Regelmäßigkeiten. Sie können zwar stundenlang alleine bleiben, aber wenn du nach Hause kommst, dann gehörst du ihnen. Dann verlangen sie erst einmal deine volle Aufmerksamkeit und Zuwendung.
05 Ist es dir möglich, für alle Kosten aufzukommen?
Katzen kosten Geld. Selbst wenn du ein Kätzchen und auch die Grundausstattung geschenkt bekommst, kommen laufend Kosten für Futter, Streu und Tierarztbesuche auf dich zu. Kannst du dir das aus heutiger Sicht ein Katzenleben lang leisten?
Erwachsene Katze oder kleines Kätzchen
Eine ausgewachsene Katze
- macht viel weniger Arbeit.
- Wenn sie Einzelhaltung gewohnt ist oder sich nicht mit anderen Katzen versteht, dann brauchst du keinen Gefährten für sie.
- Sie kann lange alleine bleiben.
- Sie ist schon stubenrein. Und sogar ehemalige reine Freigänger gewöhnen sich schnell ans Katzenklo.
- Ihre Bewegungen sind kontrolliert und es geht nicht mehr viel kaputt.
Ein kleines Kätzchen
- braucht dagegen viel Aufmerksamkeit und Zuwendung. Schließlich ist es daran gewöhnt, ständig mit Mutter oder Geschwistern zusammenzusein. Im Idealfall nimmst du gleich zwei Kätzchen, damit es sich nicht einsam fühlt.
- Katzenbabys müssen erst lernen, dass man die Katzentoilette benutzt und nicht mitten in die Wohnung machen darf. Je jünger dein Kätzchen ist, desto mehr Zeit brauchst du, um ihn zur Stubenreinheit zu erziehen.
- Ihre Neugierde und ihre unkontrollierten Bewegungen sorgen für Scherben, Kratz- und Beißspuren, wenn du nicht aufpasst.
Wann darf ein Katzenbaby von der Mutter getrennt werden?
Je jünger dein kleiner Liebling ist, desto empfindlicher und krankheitsanfälliger ist er.
Auch für die psychische Stabilität ist es wichtig, dass ein Katzenkind lange genug bei seiner Mutter bleiben darf.
- Studien haben gezeigt, dass Kätzchen, die vor der 8. Lebenswoche von der Mutter getrennt wurden, weniger arttypisches Verhalten zeigen. Sie neigen zu psychischen Störungen wie übermäßigem Schlecken oder Fellputzen. Außerdem sind sie später deutlich aggressiver gegenüber Artgenossen als Tiere, die 12 bis 13 Wochen die Pflege und Erziehung ihrer Mutter genießen durften.
- Jungtiere, die erst nach 14 Wochen entwöhnt werden, sind gesünder, vitaler und psychisch deutlich stabiler. Sie fressen besser und gewöhnen sich leichter in eine neue Umgebung ein.
James Bowen
* Bob, der Streuner: Die Katze, die mein Leben veränderte
James schlägt sich als Straßenmusiker durch. Eines Abends findet er einen abgemagerten, roten Kater vor seiner Tür. Er päppelt ihn auf und von da an weicht ihm Bob, wie er ihn nennt, nicht mehr von der Seite.
Ein wahre Geschichte über die Magie der Katzen, die das Leben eines Menschen völlig verändern und zum Guten wenden kann.